Nationales Zuchtchampionat in Moskau

Vom russischen Institut für Tierzucht, erhielten Detlef Schwolow und Joachim Völksen eine Einladung als Gastrichter zum nationalen Zuchtchampionat für Ponys und Kleinpferde. Die Schau mit angegliederten Gebrauchsklassen für Reiten und Fahren wurde in der Nähe von Moskau auf einer privaten Zucht- und Reitanlage durchgeführt. Aufgrund des regnerischen Wetters hatte man die Veranstaltung kurzentschlossen in die schön dekorierte Reithalle erlegt.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier erhielt Wladimir Koshelev vom Verband der Pony und Kleinpferdezüchter Hannover die Goldene Ehrenurkunde für besondere Verdienste um das Deutsche Classic Pony in seinem Heimatland. Anschließend wurden die Zuchtwettbewerbe mit einem sehr schönen und aufwändig durchgeführten Schaubild mit Classic Ponys eingeleitet.

Ca. 135 Ponys aus nachfolgenden Rassen wurden vorgestellt: American Miniature Horse, Deutsches Classic Pony, Shetlandpony, Part-Bred Shetlandpony ( Appaloosa Pony), Welsh Sec. A und B, Reitpony, Fjordpferd und Merens. Ähnlich wie bei den IG Schauen waren auch Hengste und Fohlen zugelassen. Mit der Referentin für Ponys und Kleinpferde vom staatlichen Institut für Tierzucht, Nadezhda Kupzova, erfolgte die gemeinsame Beurteilung und Benotung.
Die vorgestellten Ponys der Rasse American Miniature Horse stellten sich sehr einheitlich dar. Typ, Gebäude, Korrektheit und Bewegungsqualität deckten sich ideal mit der Rassebeschreibung. Da die Deutschen Classic Ponys als eigenständige Rasse in Russland noch nicht anerkannt sind, mussten sie in der Abteilung Sportpony bis 130cm antreten. (Ein Antrag über die Führung als Filialzuchtbuch ist in Bearbeitung).Souverän siegte der in Deutschland bei Klaus Fitschen geborene Baltasar (von Barbarossa vom Heidehof) im Besitz von Wladimir Koshelev. Reservesieger wurde Jakobs Gal, ein 3jähriger Hengst (von Janko von Schedetal) aus der Zucht und im Besitz von Wladimir Koshelev, der sich harmonisch und gut entwickelt präsentierte. Die insgesamt 5 vorgestellten Deutschen Classic Ponys gaben ein einheitliches und harmonisches Bild ab.

Bei den Welshponys der Sec. A siegte eine sehr typvolle Rappstute des Frisian´s Shooting Star. Der Reservesieg ging an einen 9jährigen ebenfalls typvollen Rapphengst (von Heniarth Question).

Die Gruppe der Welsh B Stuten war nicht nur zahlenmäßig, sondern auch qualitativ hochwertig besetzt. Die Mehrzahl der vorgestellten Stuten war in den Niederlanden gezogen. Es siegte eine sehr kompakte und bewegungsstarke 8jährige Stute (von Breeton Dai). Sie befindet sich im Besitz des Gestütes Verona Pony Club, das mehrere erfolgreiche Ponys in verschiedenen Klassen vorstellte.
Bei den Reitponys siegte ein in Westfalen gezogener Schimmelhengst (von Durello), der sowohl an der Hand als auch einen Tag später unter dem Sattel einen guten Eindruck hinterließ.

Bei den Part-Bred Shetlandponys (in Russland als Appaloosa Ponys geführt), tendierten die Noten etwas mehr nach unten. Ein Großteil der vorgestellten Ponys kam aus deutschen Gestüten. Eine 10jährige Flamenco Tochter konnte sich hier an die Spitze setzen. Bei den Shetlandponys siegte eine in Russland geborene Schimmelstute, die auf Marshwood Linien zurück geht.
Schlussendlich machte ein sehr harmonischer und bewegungsstarker Fjordhengst auf sich aufmerksam , der in Polen gezüchtet wurde.
Ein von der AGP gestifteter Sonderehrenpreis für das beste in Deutschland gezogene Pony ging an die Zuchtstätte Koshelev für den ausgestellten Classic-Pony-Hengst Baltasar.
Unter Berücksichtigung der noch jungen Pony – und Kleinpferdezucht in der Russischen Föderation befindet man sich dort auf einem guten Weg. American Miniature Horses, Deutsche Classic Ponys und Welsh Sec. B hinterließen einen besonders guten Eindruck.
Am Nachmittag des zweiten Tages wurden die Gebrauchsklassen im Reiten und Fahren durchgeführt. Mit 35 Teilnehmern in beiden Disziplinen waren auch diese Klassen gut besetzt. Zum Abschluss der beiden Schautage wurde zur Erheiterung von Mitwirkenden und Zuschauern ein Tonnen-Zeit-Fahren durchgeführt. Hier konnten die Classic Ponys ihre sportliche Note unter Beweis stellen. Es siegte Jo-Jo Grand von Clus aus der Zucht von Familie Grober und im Besitz von Familie Koshelev.
Ein von den Organisatoren erbetener Vortrag über die Zucht – und Eintragungsregularien in Deutschland, der von der FN sehr ausführlich ausgearbeitet und vorbereitet war, fand bei Offiziellen und Ausstellern großen Anklang.
Ein gut organisiertes Nationales Zuchtchampionat mit in Teilbereichen qualitativ hochwertigen Ponys und einem zusätzlichen Beiprogramm mit Besuch der Weltmetropole Moskau, werden in guter Erinnerung bleiben. Dass bei der Eröffnungsfeier auch Vertreter der regionalen Politik und der stellvertretende Direktor des Tierzuchtinstitutes anwesend waren, hob den Stellenwert der Veranstaltung in besonderer Weise hervor. Abschließend waren sich alle einig, dass die guten Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation auf Ebene der Ponyzucht weiter gepflegt und ausgebaut werden sollen.